Katholische
Militärseelsorge in ZYPERN (1)
(beim
ehem. UNAHSB/UNFCIYP, d. h. beim AUSCON, HUNCON und SICON in der
Einsatzzeit vom 22. 09. bis 31. 12. 1998)
1. Trimesterbericht von Padre Alex = Trimesterbericht III/1998
Die vom Padre veröffentlichten Einsatzberichte für den Zeitraum September 1998 - September 1999 in ZYPERN sind offen, d. h. sie können durch fehlende Details und Namensnennungen jederzeit sehr gerne ergänzt werden, ebenso können umgekehrt auf Ersuchen selbstverständlich Namensnennungen unterbleiben. Entsprechende Nachrichten nehme ich gerne entgegen, per E-Mail, per Nachrichtenformular oder auch per Gästebuch. Zudem plane ich nach der nächsten technischen Aufrüstung reichhaltige photographische Berichte, aber das wird noch sehr lange dauern. Fakten, die der seelsorglichen bzw. natürlichen Geheimhaltung unterliegen, wurden natürlich nicht hineingespielt. Die Veröffentlichung im Internet macht die ursprünglich während der Einsatzzeit verpflichtenderweise mühselig und zeitaufwendig zu erstellenden Trimesterberichte erst wirklich sinnvoll, sodaß die Berichte nicht in irgendwelchen Ministerialkanzleien verstauben, sondern durch sie der mögliche Beitrag katholischer Militärseelsorge aufleuchten kann. Erbrachte Leistungen sollten im übrigen auch gerechterweise anerkannt werden, meint Euer Padre Alex
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(Padre Alex)
Der Berichtszeitraum beginnt am 22. 09. 1998, Ankunftsdatum des neuen römisch-katholischen Militärpfarrers. Es gab zunächst eine sehr gute Einführung in den Einsatzraum und in die konkreten Fachoffiziersaufgaben von seiten des bisherigen Militärpfarrers Hw. Mag. Leszek RYZKA sowie des direkten Vorgesetzten (S 1). Dadurch konnten bereits in der ersten Woche die österreichischen und slowenischen Positionen auf der Linie besucht werden. Zum ersten geographischen Kennenlernen der ungarischen Positionen half im weiteren der österreichische Military Advisor, und zur ersten geographischen Festigung der österreichischen Positionen half insbesondere der österreichische S 4, sodaß der neue Militärpfarrer noch im Oktober begann, die Linienbesuche selbständig vorzunehmen. Ausnahmslos allen in der Hauptkanzlei und PersAbteilung gesichteten Mitarbeitern war es außerdem zu verdanken, daß sich der erstmals im UN-Einsatz tätige Militärpfarrer rasch auf die bürokratischen und personellen Gegebenheiten einstellen konnte.
Gegen Ende des Berichtszeitraumes koordinierte sich der Militärpfarrer aufgrund des angeordneten Kilometersparens auch mit dem HptmArzt Dr. Michael SZIVAK sowie mit dem österreichischen Feldpostmeister. Anzumerken ist jedoch, daß das Zusammenlegen von Fahrten und somit objektiv verschiedener Fachoffiziers-Interessen vom Blickwinkel der zu gewährleistenden seelsorglichen Betreuung die Ausnahme blieb (und bleiben muß), um wirklich sehr, sehr viel Zeit zum Zuhören und zum vertieften Gespräch investieren zu können. Die Seelsorge auf der Linie wurde diesbezüglich Gott sei Dank durch die volle Unterstützung der gut geführten Kraftfahrabteilung sehr erleichtert, sodaß sogar kurzfristig die bekannte Problematik in den Hintergrund geriet, daß nämlich der schon für drei nationale Kontingente zuständige AUSCON-Pfarrer noch keinen fixen ("eigenen") Dienstgeländewagen zur Verfügung gestellt bekommen hat. Die Erfahrung einiger Vorgänger wurde nämlich bestätigt: es muß gewährleistet bleiben, daß der Pfarrer nach eigenem Urteil häufig allein erscheint, um allen Soldaten die echte Möglichkeit zu ungestörten und vertraulichen Einzelgesprächen geben zu können.
Wesentlich waren also im Hinblick auf alle Soldaten des Bataillons die Einzelgespräche, wobei der Militärpfarrer Wert legte, sich viele Male pro Woche in die sozialen Treffpunkte der Unteroffiziere sowie der Chargen bzw. Rekruten (Messen der verschiedenen Camps - Branchen - Krankenrevier) zu begeben, um einen sehr leichten Zugang anzubieten. Bei den Alarm(übungen)en zog es der Pfarrer sodann in 80 % der Fälle vor, mit den betroffenen Kameraden auf die Linie mitzufahren statt im Camp zu verweilen.
Der Militärpfarrer bemühte sich daher weiters, die österreichischen und slowenischen Kameraden wenigstens einmal pro Woche zu besuchen, sei es in den Zügen der zweiten Kompanie, sei es im Hauptquartier (NICOSIA), sei es in LEONARISSO (KARPAS). Außerdem versuchte der Priester, bei spontanen Sportereignissen (Fußball) als Spieler oder Zuschauer teilzunehmen. Ebenso nahm er an den beiden Märschen der Neurotanten (Stabskompanie) teil.
Die ungarischen Kameraden wurden etwa alle zwei bis drei Wochen besucht - es ist hier nämlich anzumerken, daß die Mitnahme des nicht immer von seiner normalen Diensteinteilung abziehbaren Kpl Szilard MARTON nicht wegzudenken war, weshalb auch in Zukunft zu wünschen ist, daß es mindestens einen Soldaten gibt, der perfekt ungarisch-deutsch übersetzen kann. Ein Dank ergeht diesbezüglich an seine Vorgesetzten für ihre Kooperation. Es wäre daher für die nächste Zeit zu erwägen, ob in Hinkunft dem Militärpfarrer (und bei Bedarf auch anderen Fachoffizieren) bei einem multinationalen Bataillon offiziell ein solcher österreichischer oder ungarischer Soldat bereitschaftsmäßig zugeordnet wird, ausgenommen der Militärpfarrer selbst spräche deutsch und ungarisch.
Neben der Möglichkeit, jederzeit die heilige Beichte abzulegen, bot der Militärpfarrer am dritten und vierten Adventsonntag von 15.30 bis 18.30 Uhr eine eigene Beichtzeit in der Campkirche an, die auch angenommen wurde, um das Weihnachtsfest würdig zu begehen. Eine besondere Freude war es dann noch, die kirchliche Hochzeit Vzlt Erich ZIERLINGERS mit Elisabeth Marina für den 31. 12. vorbereiten und für Februar 1999 bereits zwei Firmanmeldungen entgegennehmen zu dürfen.
Zu Beginn des Berichtszeitraumes entstand durch eine offensichtlich kurzfristige Überbelastung einiger Kameraden aufgrund der zu rasch nach der Rotation (also noch innerhalb der "Intensivausbildung" der Neurotanten) stattfindenden Medaillenparade rascher als sonst Unmut im CDL V über einen angeblich vereinzelt aufgetretenen unsensiblen Befehlston, der zweifellos im Auslandseinsatz gar nichts verloren haben sollte, sodaß einige Kameraden mit Recht festzustellen schienen, daß sie die Allgemeine Basisausbildung eigentlich längst daheim absolviert hätten und nun von oben nach unten ein liebevolleres gemeinschaftliches und damit wirklich motivierendes Klima erwarten dürften. Positiv wirkte sich diesbezüglich dann doch noch der mehrmals geäußerte Dank des damaligen Bataillonskommandanten (= BKdt) für die erbrachten Leistungen der gesamten Mannschaft aus, ebenso sein soziale Verantwortungsgefühl, indem er beispielsweise zu Weihnachten und Silvester versuchte, alle Dienstgrade in die Feierlichkeiten einzubinden.
Der Militärpfarrer hatte zudem persönlich den Eindruck, daß die im Camp (FAMAGUSTA) Tradition gewordene "Essensabkapselung" der Offiziere, Unteroffiziere und Chargen/Rekruten in drei separate Messen mehr Nachteile als Vorteile brachte. Interessant war und ist außerdem die unterschiedliche Erwartung und Sicht der Kameraden, was den römisch-katholischen Priester als solchen betrifft. Für den Militärpfarrer selbst ist nämlich klar, daß er weder primär Gewerkschafter oder Psychiater ist, sondern weit eher der diskrete Kamerad im Hintergrund sein sollte, der versucht, vor allem zuzuhören und immer ausgleichend zu wirken, was nicht immer einfach erschien und erscheint. Primär und vor allem anderen sollte der Militärpfarrer auch weiterhin die Botschaft des katholischen Christentums glaubwürdig leben und verkünden. Eindeutig klar wurde jedoch, daß es in Zukunft in jeder Kompanie automatisch einen von allen Soldaten wählbaren und damit gewählten Soldatensprecher geben sollte.
Einige Kameraden hatten und haben ihre Familien mitgebracht, die bekanntlich gemäß den geltenden Rechtsbestimmungen (vgl. die Statuten des Österreichischen Militärordinariates und die Apostolische Konstitution "Spirituali Militum Curae") ebenso den Service der Militärseelsorge genießen dürfen. Sie erlebten von seiten anderer Kameraden (ohne Familie auf der Insel) hohe Toleranz und Beliebtheit, auch was die Bewegungsfreiheit der Kinder betrifft. Lediglich das Bewußtsein, daß auch fremde Kinder lärmen können, ließ manchmal zu wünschen übrig. Außerdem wollte durch allzu häufige Betonung (insbesondere bei Offizieren), daß mitgebrachte Familien nicht den Dienst stören sollten, zeitweilig der ungute Eindruck zweier Klassen entstehen: jene Kameraden mit Familie auf der Insel und jene ohne (mitgebrachte) Familie (= wesentlich mehr Zeit zur freien Disposition). Es hatte daher manchmal leider den Anschein, daß zwar Familien offiziell erwünscht wären, jedoch auf keinen Fall und zu keiner Stunde stören wirken dürften.
Der professionell geführten Logistik ist für die stabil gute Zusammenarbeit zu danken, insbesondere was die Rahmung der für jeden OP in der Adventzeit vom Militärpfarrer vorgesehenen VATER-UNSER-Drucke, neue Holzkreuze, die Adventkränze und den Christbaum in der Campkirche betraf. Auftragsgemäß sorgten sich darum sehr vorbildhaft Vzlt Ingo LECHNER und OWm Othmar PRINZ. Privat besorgte sich der Militärpfarrer ungarische Ausgaben der Heiligen Schrift; die vom Militärordinariat aufgrund zahlreicher Anfragen ungarischer Kameraden offiziell bestellten weiteren Ausgaben waren bis zuletzt leider noch nicht eingetroffen, während die Versorgung mit deutschen Bibeln klaglos funktionierte. Ebenso klaglos konnte bestelltes Apostolatsmaterial über Ehe/Familie und über das Gebet mit dem Militärordinariat verrechnet werden. Die dem Pfarrer anvertraute Bibliothek beinhaltete dermaßen wenig christliche Bücher und ein solches Übergewicht teilweise bedenklicher Romanbücher, daß sie zur Seelsorgsunterstützung leider nicht wirklich geeignet war.
Ein besonderer Dank muß abschließend noch an den vorbildhaft eifrigen und populären ersten S 2 ergehen für wichtigste Informationen über militärische und historische Details der UN-Mission auf ZYPERN sowie für die wertvolle Kontaktherstellung zu Historikern, was die genaue Geschichte der uns auf der Linie anvertrauten Kapellen betrifft.
Das größte Interesse an den katholischen Gottesdiensten war ohne Zweifel bei den österreichischen und slowenischen Kameraden festzustellen - dies war beim SICON auch auf die kluge und befehlsvermeidende Hinführung durch den Kontingentskommandanten Capt Marjan VIDETIC zurückzuführen, während jedoch der damit befaßte Kompaniekommandant der ungarischen Soldaten auf der Linie vorerst keinen Bedarf erkennen wollte, obwohl einzelne Soldaten gerne eine eigene HUNCON-Messe (insbesondere) zu Weihnachten gewünscht hätten. Diesbezüglich ist daher den österreichischen Kompaniekommandanten sowie dem BKdt für die gute Kooperation besonders zu danken. Ein ausdrücklicher Dank muß auch an die Zugskommandanten ergehen.
Bei der letzten Sonntagsmesse des bisherigen Militärpfarrers Hw. Mag. Leszek RYZKA assistierte der neue Militärpfarrer. Trotz übersichtlich erfolgter Übergabe des Inventars mußten im Rahmen von drei Tagen sämtliche heiligen Geräte, Gewänder und Bücher gesichtet bzw. geordnet und der Altarraum mit einer Kommunionbank neu verbunden werden, um eine einladend christkatholische Atmosphäre zu gewährleisten. Dem neuen Militärpfarrer war es darüber hinaus sehr wichtig, täglich das Heilige Meßopfer darzubringen, wobei der Besuch immer für alle möglich war. Für die musikalische Begleitung des Gesanges bei den Feld- und Weihnachtsmessen ist vier Chargen besonderer Dank zu sagen (mehrfacher Gitarren-Einsatz). Dankbar blickt der Militärpfarrer zurück auf die diesbezügliche Kooperation der vorgesetzten Unteroffiziere des Mechanikerzuges.
Nachfolgend soll hier noch eine Aufstellung der durch den neuen Militärpfarrer angekündigten und zelebrierten Gottesdienste erfolgen:
a) Heilige Meßopfer:
aa) an allen Sonn- und Feiertagen (gemäß österreichischer Ordnung):
Heilige Abendmesse in der Kirche des CDL V
bb) zusätzlich:
11.10.98, 1100 Uhr Hl. Feldmesse in PYLA nach dem Kompaniemarsch
17.10.98, 1500 Uhr Hl. Feldmesse beim OP 146 nach dem Marsch der Stabskompaniegebäude
30.10.98, 1900 Uhr Hl. Feldrequiem auf dem Gedenkaltar des CAMP MARIE THERESE (OP 139) für die Seelen der Verstorbenen unserer UN-Mission und aller Angehörigen
02.11.98, 2000 Uhr Hl. Allerseelenrequiem im CDL V
07.11.98, 1600 Uhr Hl. Sonntagsvorabendmesse in der Kapelle AYIOS NEOPHYTOS (Nähe OP 123) für die Seelen der Verstorbenen unserer UN-Mission und aller Angehörigen
29.11.98, 0900 Uhr Hl. Sonntagsmesse in der Kapelle AYIA MARINA (zw. OP 144/145) zur Einstimmung auf die Adventzeit
24.12.98, 1630 Uhr Hl. Weihnachtsmesse für Familien/Kinder
24.12.98, 1900 Uhr Hl. Christmette in der Kapelle AYIOS NEOPHYTOS (Nähe OP 123), besonders für die zweite Kompanie (und darin besonders für den ersten Zug)
24.12.98, 2230 Uhr Hl. Christmette in der Campkirche für das CDL V und den zweiten Zug der zweiten Kompanie
24.12.98, 2400 Uhr Hl. Christmette im CAMP MARIE THERESE für den dritten Zug der zweiten Kompanie (SICON)
31.12.98, 1600 Uhr Hochzeit (Vzlt ZIERLINGER Erich und Elisabeth Marina) und Hl. Brautmesse in der Campkirche (FAMAGUSTA)
Bei den Meßopfern rund um Allerseelen wurde auch besonders der Seele eines in NICOSIA am UN-Tag (24.10.98) verunglückten Kindes gedacht - diesbezüglich waren auch wichtige Gespräche mit österreichischen Augenzeugen des Pferde-Unglücksfalles zu führen.
b) Andachten und andere Gottesdienste:
29.11.98, 1930 Uhr Segnung des Adventkranzes im Rahmen der Hl. Sonntagsmesse
05.12. bis 06.12.98 Adventwallfahrt zu den katholischen Maroniten nach KORMAKITI
12.12.98, 1615 Uhr Segnung des Adventkranzes sowie Adventpredigt beim Marterl in LEONARISSO (KARPAS)
18.12.98, 1100 Uhr Teilnahme am Internationalen Weihnachtssingen der UNFICYP (NICOSIA)
Der Militärpfarrer konnte sich an den Sonntagen bei der ständig angebotenen Abendmesse über durchschnittlich zehn bis fünfzehn Gläubige freuen, wobei neben dieser treuen Schar bis kurz vor Weihnachten immer noch "neue" Kameraden die Sonntagsmesse erstmals besuchten. Die am 24./25. 12. angebotenen fünf Weihnachtsmessen selbst wurden naturgemäß sehr stark frequentiert, die beiden Hl. Messen im Camp brachten jeweils eine fast volle Kirche (etwa 25), die beiden Hl. Messen an der Linie wurden von etwa 30 österreichischen und von etwa 20 slowenischen Soldaten besucht, dazu kamen jeweils noch Zivilisten und Familienangehörige. Einzelnen Soldaten wurden selbstverständlich neu erworbene Gegenstände gesegnet. Am Donnerstag, dem 10. 12. 1998, wurden zudem wie in ÖSTERREICH die Glocken der Kirche des CDL V von 1200 bis 1210 Uhr anläßlich des 50. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte geläutet.
Bezüglich des Blumenschmuckes in der Campkirche ist besonders einem Oberstabswachtmeister sowie zwei amerikanischen Katholiken (Familie MICCO) aus FAMAGUSTA Dank zu sagen. Dank der ausgezeichneten Pioniertruppe konnte außerdem bei der Kirche eine neue vergrößerte und stabilere Beleuchtung angebracht werden. Ein besonderer Dank muß schließlich noch an den Küchenchef ergehen, der äußerst zuvorkommend spezielle Wünsche (für die Zeit nach den Hl. Meßfeiern sowie im Advent) erfüllte.
Aufgrund massiv geäußerter Wünsche nach einem Italienischsprachkurs begann der Militärpfarrer Ende NOVEMBER/Anfang DEZEMBER mit ebendiesem Projekt, wobei er wöchentlich Dienstag und Donnerstag abend im CDL V und Mittwoch abend auf der Linie (OP 142) mit den interessierten Kameraden arbeitete. Der Pfarrer ließ sich vor allem aufgrund vorgebrachter mangelnder vernünftiger (winterlicher) Freizeitalternativen gerne vom Sinn eines solchen Kurses überzeugen und hofft, dadurch beim Problem Freizeit- und Abendgestaltung mitgeholfen zu haben.
Es war für den römisch-katholischen Militärpfarrer naheliegend, kulturell-religiös reichhaltige Ausflugsfahrten für die Kameraden bei den eigenen Glaubensbrüdern zu beginnen. Daher wurde für 5./6. 12. 1998 eine Adventwallfahrt nach KORMAKITI (NORDTEIL) zu den verbliebenen katholischen Maroniten organisiert, wobei die diesbezüglich an Sonn- und Feiertagen notwendigen Vor- und Nachbereitungsfahrten nach KORMAKITI einen ebenso humanitären Charakter gewannen. Die sieben teilnehmenden Soldaten waren von der Gastfreundlichkeit der maronitisch-katholischen Pfarrgemeinde*) und von ihrem über 90jährigen Priester Hw. Anton TERZI sehr angetan, der das Heilige Meßopfer zudem noch in Aramäisch zelebrierte. Es blieb anschließend noch Zeit, die Ausgrabungsstätten SOLI und VOUNI zu besuchen. (Photoberichte sollen folgen.)
Für die Zukunft evtl. nutzbar, konnten auch Kontakte zu drei Professoren der in der Nachbarschaft des CDL V gelegenen Universität aufgebaut werden. So stellten sich zwei Amerikaner für eine wöchentliche Englischkonversion zur Verfügung, welche jedoch zum Zeitpunkt dieses Berichtes noch nicht angelaufen war. Die Bibliothek war aufgrund eines anormalen Übergewichtes von z. T. qualitativ miserablen Romanen für die Bildungsarbeit nur sehr beschränkt geeignet.
Die langfristige Planung wurde manchmal durch sehr plötzliche Änderungen erschwert. Manchmal wurde der Militärpfarrer zudem unabsichtlich nicht in ihn auch betreffende Terminentscheidungen voll eingebunden, was jedoch oft noch im letzten Moment professionell geklärt werden konnte.
Die vom bisherigen Militärpfarrer Mag. Leszek RYZKA vorbildhaft geordnete Kanzlei konnte in einem kürzeren Zeitraum kontrolliert und zur vollen Arbeit herangezogen werden. Es fielen laufend Arbeiten an, darunter u. a. die Matrikenführung bzw. die schriftliche Vorbereitung für die Hochzeit und eine Wiederaufnahme in die römische-katholische Kirche sowie u. a. das Erstellen von Liedtexten und Programmheften zu verschiedenen Terminen bzw. von verschiedener Stellungnahmen (z. B. im Falle einer Repatriierung) oder von Bestellbriefen an das Militärordinariat. Im Verlaufe des Berichtszeitraumes wurde der Militärpfarrer auch gebeten, eine erweiterte Beschreibung des Stabsmitgliedes "röm.-kath. Militärpfarrer" auf deutsch und englisch zu erstellen, unter Berücksichtigung aller juridischen und nationalen Aspekte.
Der Militärpfarrer begann außerdem, die Totenliste des AUSCON zu kontrollieren und die entsprechenden Gedenkplätze erstmals gesammelt aufzulisten und damit verbunden den Bedarf von Verbesserungen oder neuen Gedenkplätzen zu melden (Wache CDL V: neuer und endlich würdiger Gedenkstein für + Rekr Walter GLASER; OP 140: würdige Verbesserung der Gedenkstätte für + Kpl Friedrich MAIER).
Die Zusammenarbeit mit dem HptmArzt Dr. Michael SZIVAK war ausgesprochen gut, sowohl was einzelne Fälle (Repatriierung) als auch was allgemein überschneidende Kompetenzen betraf. Dem Pfarrer wurde regelmäßig und rechtzeitig der Kranken-Stand im SanRevier gemeldet. Konkret stand der Pfarrer im Rahmen seiner Möglichkeiten bei zwei Repatriierungsfällen unterstützend und empfehlend bei.
Der Pfarrer trug weiters die Hauptverantwortung für die österreichische Teilnahme am jährlichen Christmas Carol Service (Weihnachtssingen der Kontingente) in NICOSIA. Es beteiligten sich am Chor acht freiwillige Sänger, unter maßgeblicher und leitender Unterstützung des sangesfreudigen Military Advisor und des S 4. Dabei ist besonders den freiwilligen Sängern (zwei Wachtmeister und sechs Chargen) herzlich zu danken.
Die dem Pfarrer zur Verwaltung anvertraute Bibliothek mußte regelmäßig geordnet und sortiert werden. Diesbezüglich wurden mehrere bestellte Bücher auf die Linie gebracht bzw. wieder abgeholt, und es wurden verlorengegangene Verzeichnisse wieder neu auf die entsprechenden österreichischen Positionen gebracht. Die ständige Öffnung der Bibliothek erwies sich als weiterhin vorteilhaft und ohne Problematik im Hinblick au fein etwaiges Diebstahlsrisiko. Die Hauptkanzlei half im übrigen bei der Virusbekämpfung der von den Vorgängern übernommenen Bibliotheksdatei - diesbezüglich ist auch dem Waffenmeister Dank zu sagen.
Einige Kirchensteuerprobleme konnten mittels Kontaktaufnahme mit den zentralen Diözesanstellen zur Zufriedenheit der betroffenen Soldaten gelöst bzw. gemindert werden. An dieser Stelle muß abschließend noch besonders Vzlt Rudolf SCHWAIGER für seinen Heimatfunk-Service gedankt werden, den der Pfarrer bei Dienstgesprächen sehr gerne benutzte, was sich als sehr rasch, unproblematisch und kostengünstig für alle Beteiligten erwies.
Fortsetzungen und Ergänzungen sind möglich. Hier geht es zum zweiten und dritten Trimesterbericht.
Der Militärpfarrer a. D. beim ehem. AUSCON/UNFICYP
(Mag. Dr. Alexander PYTLIK, MilKapl d Res)
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(Padre Alex)
*)This was the welcome message of the maronite parish ST. GEORGE: "Dear Father Alexander and our friends! Taking this opportunity of our introduction in our beloved ancient KORMAKITI all the maronite community welcomes you and wish you health, hapiness and prosperity. You are called our brothers and you must feel free to visit us whenever you have spare time. Our duty is to treat our guests to our best hospitality and our guest have to reply with their blessings something our maronite community needs badly for survival into our homeland been for 1200 years residents of this country. May God bless us and bless the whole world!"